Heute erscheint nun endlich offiziell mein Buch! Ich bin sooo aufgeregt! Deshalb möchte ich euch etwas mehr über die Entstehung des Buches erzählen, und wie es überhaupt dazu kam.
Im Sommer 2013 bekam ich einen Anruf vom frechverlag bzw. TOPP-Verlag: Ob ich mir vorstellen könnte, ein Buch über Babyschuhe zu machen. Das saß.
Ich wusste nicht, was ich sagen soll. Damals gab es meinen Blog bzw. mein Label gerade mal ein halbes Jahr. In meinem Kopf drehte sich alles und ich war so perplex, dass ich sofort zusagte.
Der Termin für die Fertigstellung war recht knapp angesetzt und so ließ ich alles stehen und liegen und machte ich mich sofort an die Arbeit.
Es geht los
Mein bisheriger Beruf, die geplanten Ebooks, Blogbeiträge, Ideen, alles musste liegenbleiben, damit ich den Termin einhalten konnte. Zum Glück war ich auch damals schon selbstständig, so dass ich relativ einfach kürzer treten könnte.
Nun, „einfach“ ist natürlich ganz schön übertrieben. Ich bin ein absoluter Sicherheitsmensch, und wenn dann man eben so für ein paar Monate das gesamte Einkommen wegfällt, weil ich nicht arbeiten kann, ist das ziemlich beängstigend für mich. Damit will ich nicht sagen, dass jeder seinen Job hinschmeißen muss, nur weil er ein Buch macht :) Aber ich bin jemand, der die Dinge perfekt machen will und bei ganzen 15 Schnittmustern samt Anleitung sind 3 Monate NICHTS. Ich wollte jeden Tag auf das Projekt verwenden, um es möglichst gut zu machen und am Ende stolz sein zu können.
Außerdem habe ich ja auch (freiwillig) alle Fotos im Buch selbst gemacht. Die großen Schuh-Fotos, die Mini-Anleitungen, das Titelbild, alles. Das ist natürlich zusätzlich nochmal ein Riesenaufwand. Aber ich wollte es so :) Für mich war das eine tolle Chance, neue Dinge zu lernen und auszuprobieren.
Ideensammlung & Loslassen
Zuerst machte ich mir ein Grobkonzept und viele, viele Skizzen. Es sollte für jeden was dabei sein: für Mädchen & Jungs, für jeden Anlass, in verschiedensten Stilen und für jede Jahreszeit.
Meine erste Idee, der „Cupcake Cutie“, kostete mich ganze 2 Wochen und ist dann nicht mal was geworden. Die ersten Ergebnisse waren zwar ganz süß, aber der Nähvorgang war an einigen Stellen ziemlich knifflig und ich wollte alle Anleitungen so einfach wie möglich halten.
Da ich total in diesen Schuh verliebt war, probierte ich 3 verschiedene Varianten aus, ihn zu nähen, aber es wurde und wurde nicht besser. Manchmal muss man Dinge auch gut sein lassen, außerdem war die Zeit einfach zu knapp. (Ursprünglich wollte ich euch auch alle “missglückten” Versuche zeigen. Aber als ich gegen Ende des Projektes etwas überfordert war, musste die Kiste mit allen “Unglücksschuhen” im Müll verschwinden. Jetzt finde ich es etwas schade :/ Nun ja).
So warf ich meinen geliebten Schuh dann in eine Kiste und begann damit, meine weiteren Ideen auszutesten.
Die ersten Schuhmodelle
In Anlehnung an meine Baby-Schnürschuhe sollte es als erstes ein hochgeschlossener Stiefel mit Ösen und Abnäher an der Vorderseite sein.
So eine Art „niedlicher“ Doc Martens. Der Arbeitstitel war „Punky“ und ich stellte mir beim Entwerfen vor, wie eine junge Rockermama diese Schuhe für ihren Sohn näht.
Danach entwarf ich den Jeans-Flitzer, einen einfachen Krabbelschuh mit Gummizug zum Hineinschlüpfen. Urpsrünglich sollte der Jeans-Flitzer ein Upcyling-Schuh werden, den man aus Mamas oder Papas alter Jeans näht – der Gedanke dahinter war, dass man von seinen eigenen Sachen etwas hergibt, um etwas für das Neugeborene daraus zu nähen, also auch eine symbolische „Hingabe“ an das Kind.
Leider stellte sich beim Testen heraus, dass Jeans nicht so wirklich geeignet ist. Die Idee des Upcyclings sollte ja sein, dass man aus JEDER Jeans diesen Schuh nähen kann, was aber leider bei Stoffen mit Elasthan-Anteil oder Jeansstoffen die sehr dick sind, leider gar nicht funktionierte. So verwarf ich also auch diese Idee und nähte den Krabbelschuh einfach aus Baumwollstoffen.
Jedem Schuhmodell gingen zahlreiche Zeichnungen und Nähtests vorraus:
Wie ihr seht, kann man auch ohne Schneiderlehre Schnittmuster entwerfen :) Da ich wahrlich nicht gut zeichnen kann, entstehen meine Schnittmuster nach den ersten Skizzen meist direkt digital am PC und werden dann auch dort angepasst.
Die Ballerinas lagen mir besonders am Herzen, da ich unbedingt einen Schuh aus nur einem Teil entwerfen wollte und möglichst ohne sichtbare innere Naht. Nach vielen Tests ist es mir tatsächlich auch gelungen :)
Einen ähnlichen Schnitt wie die Ballerinas (mit unsichtbarer Naht) haben auch die Schuhmodelle „Feine Dame“, „Wiesn-Flitzer“ und die Patchwork-Schuhe.
Die Oktoberfest-Schuhe sind übrigens mein absolutes Lieblingsmodell :) Auch kuschlige Winterstiefel sind im Buch enthalten.
Ich hoffe, mein kleiner Schulterblick hat euch gefallen. Habt ihr noch weitere Fragen zum Buch oder zu den Schuhmodellen? Ihr könnt mir jederzeit einen Kommentar unter diesen Beitrag oder einfach eine Email schreiben – ich beantworte jede Anfrage sobald wie möglich.
Euch eine schöne Woche!
12 Kommentare
Hallo Julia, ich finde deine Arbeit einfach bewundernswert und habe dein Buch bereits vor einigen Tagen vorbestellt. Passenderweise gibt es im Bekannteinkreis gerade einige Schwangerschaften, so dass ich den idealen Vowand habe mir noch ein Buch ins Regal zu stellen und dieses auch gleich zur Anwendung zu bringen. Ich bin schon ganz gespannt!!! MFG Claudia
Ich freu mich schon so auf das Buch^^ habe es ja schon vor Wochen vorbestellt und hoffe das es bald bei mir ankommt :)
Ich bin auch gespannt, hoffe das der Postmann bald klingelt damit ich mein Belegexemplar durchblättern kann :D
Ich bin platt. In 3 Monaten ein Buch aufgezogen. Komplett MIT Fotos? Das könnte ich nicht, ich muss aber auch Vollzeit arbeiten gehen.
Ich plane ja auch ein Buch, da gehts aber nicht ums Nähen, aber irgendwie komme ich nicht dazu damit anzufangen…
Ich finde es jedenfalls großartig und wünsche Dir gaaaanz viel Erfolg damit. Jetzt gehe ich gleich mal zu Amazon, suche das Buch und schlage gleich mal zu :)
LG und bis bald in Kölle, ich hoffe Du kommst?
Ramona
Klar komm ich nach Kölle! Muss das Haus glaube ich mit dem Auto transportieren anstatt es vorher zu schicken, weil sonst was kaputt gehen könnte. Was für ein Buch planst du denn, oder ist das geheim?
Liebe Grüße,
Julia
Julia, du Arbeitstier.
So viel Trial and Error und trotzdem hast du das in der kurzen Zeit gerockt. Wie nur? Weißt du, in welchen Berliner Läden ich das Buch bekommen kann, oder ist es erst mal nur online bestellbar?
Oh Gott, ich hab jetzt schon so viele Baby-Klamotten genäht, angefangen und in Planung und bald kommen noch die Schuhe hinzu. Ich glaub unser ungeborenes Kind hat bereits jetzt mehr Sachen als Björn und ich zusammen :)
Hast du eigentlich ein direktes Programm zum Erstellen von Schnittmustern? Wenn ich Schnittmuster selber mache, dann zeichne ich die mir ja immer direkt mit Stift aufs Papier, weiß aber nicht, wie ich das digitalisiert bekomme, ohne eigenes Schnittmuster-Programm.
Liebe Grüße und bis bald
Anne
Huhu Anne, danke für deinen lieben Kommentar! Das Buch gibt es in den Buchläden, die es bestellt haben und natürlich online. Das ist toll mit den Babysachen, so kannst du dich richtig schön darauf einstimmen bis es soweit ist :)
Meine Schnittmuster mache ich mit Adobe Illustrator. Ich zeichne sie erst frei Hand, mache dann ein Foto oder einen Scan und verwende diesen dann als Vorlage zum digitalen Nachzeichnen.
Liebste Grüße,
Julia
Ooooh Julia,
das ist echt der Wahnsinn, wie Du das Buch in 3 Monaten fertig bekommen hast, Hut ab (oder auch neudeutsch “Chapeau!”)!
Irgendwie ahnt man vielleicht, was für ein Berg an Arbeit darin steckt, aber richtig vorstellen kann man es sich nicht, also ich jedenfalls nicht.
Danke für die Einblicke in die Höhen und Tiefen der Buchherstellung!!!
Und Du hast sooo hübsche Modelle gezaubert und das Buch sieht sooo toll aus, dass ich es mir bestimmt kaufen würde, wenn ich irgendjemanden hätte, den ich mit den kleinen Schühchen beglücken könnte. Habichaberleidernich … :O
Ganz liebe bewundernde Grüße
Helga
Juhu dein Buch ist heute angekommen. Es ist toll geworden und ich werde gleich mal die kleinen Stiefelchen mit den Eisbären nähen, als Überraschung für ne Freundin nur nicht mit Eisbären :)
Ne, nicht geheim… stöber mal bei Gelegenheit in meinem Insta-Account. Es hat was mit Essen zu tun :D
Hey Julia,
auch wenn ich wohl keine Chance habe am Wettbewerb mitzumachen, da ich nicht aus Deutschland sondern aus der kleinen Schweiz komme, schreibe ich hier trotzdem mal meine kleine Geschichte nieder.
Also ich werde Patentante eines kubanischen Babys welches im Mai zur Welt kommen wird. Ich war letztes Jahr in Kuba im Urlaub und lernte dort eine sehr arme und doch glückliche Jungfamilie kennen. Wir verbrachten ein paar schöne und erlebnisreiche Tage zusammen und beim Abschied wurde ich gefragt, ob ich nicht Patentante werden möchte, die werdende Mutter war damals im 1. Montat schwanger.
Die Kubaner haben ja wirklich nicht viel und was sie haben, teilen sie mit ihrer optimistischen und trotz allem glücklichen Leben mit ihren Mitmenschen.
Als ich in deinem Blog über dein neues Buch gelesen habe, kam mir sofort die Idee, für mein Patenkind ein oder vielleicht auch gleich 2 paar Stoffschühchen zu nähen…nur wie?? Wenn ich nun dein Buch gewinnen würde, wäre mir das natürlich eine grosse Hilfe und die Familie würde sich auch riesig über das Geschenk freuen zumal ich der Mutter natürlich das Buch gleich beilegen würde, damit sie dann auch selber solche Schühchen nähen könnte…. sie hat nämlich eine alte Nähmaschine, die hatte sie mir voller Stolz präsentiert :-)
Falls ich doch zu den 5 auserwählten gehören dürfte, würde ich natürlich das Postporto übernehmem :-)
Liebe Grüsse und ich wünsche dir mit deinem Buch viel Erfolg,
Anita
[…] Modelle ausgetüftelt, Anleitungen geschrieben und Fotos gemacht. In meinem Beitrag “Blick über die Schulter” könnt ihr nochmal alles zur Entstehung des Buches […]