In den vergangenen Wochen ist euch diese kreative Dame hier auf dem Blog schon häufiger begegnet. Heute möchte ich euch Claudia und ihr Label Frau Fadenschein mal ausführlicher vorstellen. Claudia entwickelt seit Kurzem für mich Schnittmuster und Ebooks, z.b. die Allroundtasche & Handtasche „Svea“ oder die Krawatte „Arne“. Außerdem ist soeben ihr erstes Buch “Hochzeitskarten & kleine Deko-Ideen” erschienen, dass ich euch natürlich auch zeigen werde. Neben ihrem Blog betreibt Claudia außerdem noch einen DaWanda-Shop mit tollen selbstgestalteten Karten für verschiedenste Anlässe, sowie Ebooks und Genähtem. Schaut doch mal rein!
Wer ist „Frau Fadenschein“ und wie kam es zum Namen deines Blogs?
Hinter Frau Fadenschein verberge ich mich: Claudia, Jahrgang ’83. Ich lebe mit meinem Freund und zwei Katzen in Dresden. Neben meiner Tätigkeit als freie Gafikdesignerin habe ich als Ausgleich mein Label „Frau Fadenschein“ geschaffen. Ich habe zu Beginn sehr viel mit Wolle gearbeitet und dieser Name erschien mir mit einem Augenzwinkern passend für das Material! Und auch als ich mit dem Nähen begonnen habe, passte er sehr gut!
Wie sieht ein typischer Wochentag bei dir aus?
Meistens beginne ich meinen Tag mit Yoga. Danach wird gefrühstückt und zunächst die Mails gechekt und Bürokram erledigt. Danach variiert mein Wochentag je nach Tagesgeschäft. Ich fertige meine Produkte für meinen Shop auf Kundenanfrage, entwickle Ebooks und Schnittmuster, illustriere neue Postkarten oder erledige Grafik-Design Jobs. Abends lege ich dann gern die Füße auf dem Sofa hoch und es gesellen sich auch gerne noch Wolle und Häkelnadel dazu.
Wann und aus welchen Beweggründen hast du mit dem Nähen & Bloggen begonnen?
Ich wollte mir unbedingt eine Abwechslung zu meinem Job als Grafikdesignerin schaffen, bei dem ich doch sehr viel vor dem PC sitze. Und schon im Studium habe ich gemerkt das mir das handwerkliche Arbeiten sehr viel Spaß macht. Mit dem Blog habe ich die perfekte Möglichkeit gefunden meine Arbeiten zu dokumentieren. Ich schreibe über genähte Projekte, Rezepte, Gehäkeltes, inspirierende Bücher und allerlei DIY-Projekte. In all meinen Rubriken erstelle ich für einzelne Projekte auch detaillierte Anleitungen zum Nacharbeiten und zur Inspiration für meine Leser.
Was hat sich durch das Nähen & Bloggen für dich verändert?
Durch das Nähen hat sich zunächst mein Kleiderschrank sehr verändert! Mittlerweile finden sich dort mehr selbst genähte als gekaufte Kleidung! Das Selbstnähen macht mir sehr stark den Prozess und die Arbeit bewusst, die es macht ein Kleidungsstück zu schaffen. Mein Blick hinsichtlich der Stangenware, die unter zweifelhaften Bedingungen produziert wird, hat sich da sehr geschärft! Außerdem ist es so schön Unikate zu nähen, die sonst keiner trägt. Und wenn man dann gefragt wird wo man den Pulli, Rock und Co. her hat und man sagen kann, man hat es selbst genäht – dieses Gefühl ist doch einfach toll!
Außerdem kann man mit einem Blog wunderbar den inneren Schweinehund bekämpfen. Wie oft habe ich vor meinem Blog ein DIY-Projekt auf später verschoben und es ist gar nicht erst realisiert worden! Der Blog spornt mich an, immer wieder neue Dinge auszuprobieren und zu zeigen.
Welche Materialien verarbeitest du am Liebsten?
Das ist wirklich eine schwierige Frage… Beim Nähen probiere ich immer wieder gerne unterschiedliche Stoffe und Materialien aus. Momentan liegen Kork und SnapPap noch auf meinem To-Do Stapel. Bei Kleidung vernähe ich sehr häufig Jersey oder Sweat und ansonsten arbeite ich auch gern mit Kunstleder und tollen Baumwollstoffen. Ansonsten probiere ich immer wieder sehr gern neue Kreativtechniken aus. Beton ist auch ein Material, mit dem ich noch viel mehr arbeiten möchte.
Woran arbeitest du momentan?
Gerade arbeite ich an zwei neuen Ebooks. Ein Krawatten-Schnittmuster habe ich für das Kreativlabor Berlin entwickelt und für mein eigenes Label entsteht gerade ein Ebook für kleine Heimwerker-Jungs!
Wenn für alles gesorgt wäre und du nicht scheitern könntest: Was wäre dein absoluter Traumberuf?
Wenn ich ich ehrlich bin, genau das was ich momentan tue! Ich würde allerdings komplett auf die Schnittmustergestaltung, Illustration und Fertigung meiner eigenen Produkte umschwenken. Und genau das ist auch mittelfristig mein Plan! Ich liebe es neue Produkte und Ideen zu entwickeln! Und noch besser ist es, wenn andere Nähbegeisterte diese Anleitungen umsetzen und ihre eigenen Unikate schaffen! Das tolle Feedback, dass man in dieser Branche bekommt ist wirklich toll. Es haut mich immer wieder von den Socken, wie toll doch meine Anleitungen, Blogbeitrage und Produkte ankommen!
Dein erstes Buch ist im Oktober 2015 erschienen. Was ist es für ein Gefühl, dein eigenes Buch in den Händen zu halten?
Es ist einfach unbeschreiblich! Und auch irgendwie surreal und gar nicht so richtig zu fassen! Es ist wirklich toll, dieses Endergebnis langer Arbeit und Kreativität in der Hand zu halten!
Ich bin schon ganz gespannt, wie das Buch ankommt und ich würde zu gern Mäuschen spielen, wenn die ein oder anderen Hochzeitseinladungen und Deko-Ideen nach meinem Buch gestaltet werden.
Wer oder was inspiriert dich?
Mich inspierieren sehr viele Dinge. Meine Umwelt, die vielfältige Bloggerszene, zahlreiche Bücher und natürlich bin ich auch immer auf Pinterest unterwegs um mich inspierieren zu lassen.
Was ist dein liebstes Urlaubs- bzw. Reiseziel und warum?
Wieder so eine schwierige Frage! Ich möchte noch so viele verschiedene Orte sehen! Doch besonders gepackt hat mich letztes Jahr die Insel Mallorca! Sie ist so vielseitig und hat so viele schöne und noch ursprüngliche Orte! Man kann dort wandern, bergsteigen, radfahren, Sightseeingtouren machen oder einfach nur am Strand liegen! Ich finde es so schade, das diese wunderbare Insel immer noch mit Ballermann und Partytourismus assoziiert wird. Jedenfalls war unsere Mallorca-Sehnsucht so stark, dass dass wir der Insel wieder eine Besuch abgestattet haben. Und der nächste ist auch schon wieder in Planung.
Was wünschst du dir für deine Zukunft?
Dass ich meine vielen Ideen realisieren kann und dass ich mit meinem Blog und Ebooks (und vielleicht auch noch dem ein oder anderen Buch) meinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Denn diese Arbeit füllt mich so aus. Wenn ich ehrlich bin fühlt sie sich auch gar nicht nach Arbeit an. Und das ist ja das beste Zeichen, dass man auf dem richtigen Weg ist!
Was würdest du in 20 Jahren der Claudia von heute raten?
Geh deinen Weg und bleib entspannt! Das was du gerade tust ist genau das Richtige!
Liebe Claudia, vielen lieben Dank für dieses spannende Interview und viel Erfolg mit deinem Buch, sowie allen weiteren Plänen für deine Zukunft!