Werbung. Dieser Beitrag enthält Werbelinks zu einem Kreativbuch.
Hallo, liebe Kreative!
Ich bin Vanessa und heute zu Gast auf Julias schönem Blog! Ich freue mich sehr darüber! Julia habe ich vor einigen Jahren kennengelernt, als wir beide an einem Nähcontest teilgenommen haben und sie den zweiten und ich den dritten Platz belegt hatte. Ich find es super, dass wir über die Jahre immer wieder in Kontakt geblieben sind und ich heute auf ihrem Blog von meinen neuesten Projekten berichten darf.
Damit Ihr Bescheid wisst, wer hier schreibt, stelle ich mich mal kurz vor. Also meinen Namen wisst Ihr ja nun schon, in den sozialen Medien findet man mich aber meist unter meinem Taschenlabelnamen Art van Mil Bags oder meinem Blognamen sauber eingefädelt. Ich bin 38 Jahre alt, Mama von zwei Söhnen, von Beruf Journalistin und seit neuestem auch Autorin eines Näh- und Textildesign-Buches. Das passt ganz gut, so kann ich nämlich über genau das schreiben, was mir am meisten Freude macht und das ist das Stoffegestalten und Taschen-Entwerfen. Für meine Schnittmuster suche ich auch immer mal wieder ProbnäherInnen, also hüpft doch mal rüber auf meinen Blog. Aktuell habe ich die Handtasche ‚Louanne’ entworfen, die ich mit einem selbst gestalteten Stoff, einem marmoriertem Kork, vernäht habe. Das führt mich auch schon zum eigentlichen Thema dieses Beitrags: Welche Möglichkeiten gibt es, um eigene Muster und Motive auf Stoffe zu bekommen?
Welche Möglichkeiten gibt es, um eigene Muster und Motive auf Stoffe zu bekommen?
Ihr habt bestimmt schon mal den Wunsch gehabt, einen Namen auf einer Tasche oder einem T-Shirt zu verewigen. Vielleicht wolltet Ihr auch schon mal ein Bild, das Eurer Kind gemalt hat oder ein Foto oder Motiv, das Euch viel bedeutet oder Ihr selbst entworfen habt auf Stoff bringen, damit Ihr es immer bei Euch tragen könnt? In diesem Beitrag möchte ich Euch einige Varianten vorstellen, wie Ihr Euer persönliches Lieblingsbild oder Kunstwerk immer bei Euch tragen könnt. Selbstverständlich lässt sich die Liste noch endlos erweitern, ich möchte Euch hier erst mal die Stoffgestaltungsmöglichkeiten vorstellen, mit denen ich am vertrautesten bin und gute Erfahrungen gemacht habe. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn Ihr Julia und mir in Euren Kommentaren von Euren Erfahrungen berichten würdet!
1. Stoffe besticken (lassen)
Die einfachste Variante, einen Schriftzug auf Stoff oder auf ein kleines Etikett zu bekommen, ist, es zu sticken – und wer keine Stickmaschine besitzt – es sticken zu lassen. Inzwischen ist das auch recht günstig und einfach realisierbar und es gibt zahlreiche Anbieter dafür im Internet. Unter den Stichwörtern „Namen(setiketten) sticken lassen“ wird man schnell fündig.
V.l.n.r.: 1. Name auf Etikett/Label gestickt. 2. Name und Motiv mit einer Stickmaschine auf Stoff gestickt und zur Handtasche vernäht. 3. Name auf Windeltasche gestickt.
2. Stoffe drucken lassen
Super Ergebnisse lassen sich in Stoffdruckereien erzielen. Man lädt einfach sein Motiv, also ein Foto, ein gemaltes Bild oder sein eigenes Design hoch, wählt die Stoffqualität und Stofflänge aus und schwuppdiwupp erhält man – meist nach einer Wartezeit von 2-4 Wochen seinen eigenen Stoff. Druckereien für Kleinststoffmengen, die mir spontan einfallen sind beispielsweise die stoffschmie.de, stoff’n.de, spoonflower.de, textilfab.de und einige andere.
V.l.n.r.: 1. Foto einer Kamera auf Stoff drucken lassen und zu einer Kameratasche vernäht. 2. Urlaubsfoto bearbeitet, auf Stoff drucken lassen und zu einer Tasche vernäht. 3. Storch gezeichnet, auf Stoff drucken lassen und zu einer Babyrassel vernäht. 4. Baggermotiv am Computer gezeichnet, drucken lassen und zu einer Windeltasche und Baggerkissen vernäht.
3. Stoffe selbst bedrucken
Wer es lieber etwas handwerklicher mag, der kann die Stoffe natürlich auch selbst bedrucken. Eine Methode, die sowohl Profis, als auch auch Hobbydesigner nutzen, ist der Siebdruck. Wichtig ist, dass man dafür einen zeitlichen Vorlauf einplant und man muss auch ein bisschen investieren, je nach Motivgröße natürlich mehr oder weniger. Als Orientierung: ein Din A3 Siebdruckrahmen inkl. Belichtung kostet zwischen 100-120 Euro. Vorteil: Man kann in Massenproduktion gehen, die Siebe lassen sich mehrere Jahre benutzen, wenn man sie nach der Benutzung ordentlich reinigt. Für mich ist es eine fantastische Art, sehr exakte Ergebnisse zu erzielen. Wie funktioniert’s?
Hast Du ein passendes Motiv für Deinen Stoff- oder auch Papierdruck gefunden, muss es in ein reines Schwarz-Weiß-Bild umgewandelt und zunächst auf Transpartenfolie gedruckt werden. Das klingt möglicherweise schwieriger als es ist. Am einfachsten geht die Umwandlung mit beispielsweise Photoshop. Es gibt aber auch viele andere und auch kostenlose Bildbearbeitungsprgramme mit denen dies möglich ist. Man kann diese Arbeiten aber auch in andere Händen abgeben. Zum Drucken empfehle ich ohnehin eine Siebdruckwerkstatt, weil das Auswaschen der Siebdruckrahmen ziemlich viele Farbspritzer in der Dusche hinterlässt. Diese Siebdruckdruckwertstätten gibt es in fast jeder Stadt und die übernehmen auch oft gern den Prozeß von Motiv auf Folie und dann letztendlich auf den Siebdruckrahmen. Die Siebdrucker können auch am besten beurteilen, welche Siebstärke am besten für Dein Motiv geeignet ist. Damit das Motiv auf das Sieb kommt, müssen die Siebe belichtet werden. Das machen entweder die Siebdruckwerkstätten oder sie lassen es bei einem Drucker herstellen. Und dann kann losgedruckt werden, was die Oberarme ergeben ;-) Man zieht nämlich mit einer sogenannten Rakel die Farbe über das Sieb und den darunter liegenden Stoff oder das Papier. Das heißt, mit ein bisschen Kraft beim Rüberziehen über das Sieb, hast Du innerhalb einer Minute den perfekten Druck. Fixiert wird nach der Trocknung durch Bügeln, fertig!
V.l.n.r.: 1. Schwarz-weiß-Motiv auf Transparentfolie für die Siebbelichtung. 2. Sieb mit eigenem Motiv für Siebdruck. 3. Siebbedruckter Stoff als Kosmetiktasche vernäht.
4. Stoffe färben
Mit Stofffarbe und verschiedenen Knot- und Falttechniken lassen sich Stoffe mit tollen Musterungen versehen. Das Ganze war in den 1970er Jahren besonders beliebt und erlebt jetzt wieder sein Revival: das Batiken. Färbt man die Stoffe, kurz gesagt, gefaltet mit eingelegten Gegenständen in Blautönen, nennt sich die Technik Shibori, eine meiner Lieblingsfärbemethoden, worüber ich auch ausführlich in meinem Buch berichte.
V.l.n.r.: 1. Gefärbter Stoff mit Shiboritechnik zur Handtasche vernäht. 2. Shiborigefärbter Stoff als Rucksack bearbeitet, Technik und Schnittmuster aus dem Buch „Stoff und Farbe“, Vanessa Schmitt. 3. Kosmetiktäschchen mitShiboristoff.
5. Stoffe marmorieren
Eine noch sehr unbekannte, aber äußerst spannende Methode ist das Marmorieren von Stoffen. Diese Art der Stoffgestaltung ist mein Spezialgebiet und bringt mir besonders viel Spaß, da jedes Stoffstück hinterher ein Unikat ist. Die Farbe wird dafür auf ein spezielles Wasserbad aufgetropft und mit Kämmen zu Mustern gezogen. Das kann man je nach Geschmack quietschbunt oder elegant in schwarz-weiß oder Pastelltönen gestalten. Wer mehr darüber erfahren möchte, findet dazu in meinem neuen Buch (Stoff und Farbe, ISBN: 978-3838836553) Schritt-für-Schritt- Erläuterungen zusammen mit vielen weiteren Stoffgestaltungsmethoden und sechs Taschen-Nähanleitungen inklusive Schnittmuster.
V.l.n.r.: 1. Marmorierte Stoffe zu Kosmetiktaschen vernäht. 2. Mein Buch, was übrigens zum Teil noch mit dem Titel Stoff trifft Farbe und einem anderen Cover im Internet zu finden ist. 3. Nahaufnahme: Marmorierter Korkstoff in Gold-Grau.
Ich hoffe, Euch hat die kleine Exkursion in die Welt des Stoffefärbens gefallen! Und nun verratet uns, wie Ihr am liebsten Stoffe individualisiert. Applizieren? Plotten? Bemalen? Wir sind gespannt!
Bleibt kreativ!
Liebe Grüße, Vanessa vom Blog sauber eingefädelt