Guten Morgen, ihr Lieben! Heute darf ich im Blog die liebe Jessica alias “Jesse Sews” begrüßen. Sie ist Stammnäherin in meinem Probenähteam und zaubert wunderschöne farbenfrohe Werke für sich und ihre Kinder. Im Gastbeitrag erzählt sie euch, wie sie zum Nähen gekommen ist.
Wie ich dem Nähwahn verfallen bin
Hallo, Ich bin die Jesse von Jesse Sews und ich wollte euch heute mal von meinem Einstieg in das Nähwahna berichten. Also heute:
Aller Anfang ist schwer!
Oder
Dank Julia eben nicht so sehr!
November 2012, kurz vor dem 1. Advent kommt der Tollste mit dem Vorschlag um die Ecke, dass eine Nähmaschine doch ein großartiges Geschenk für mich zu Weihnachten wäre. Zur Erklärung, der Tollste ist mein Mann und das ist seine Art von Romantik. Als er mir seinen Heiratsantrag machte, war es ähnlich: “Ich hab mir überlegt, wir könnten ja eigentlich auch heiraten. Willste?” SO, nun wisst ihr Bescheid wie er tickt.
Ich völlig unbedarft, in beiden Fällen, und ohne jegliche Vorkenntnisse, dachte: “Warum eigentlich nicht?!” …auch in beiden Fällen. So kam es, das wir mittlerweile 14 Jahre verheiratet sind und ich seit dem 24.12.2012 im Besitz einer Nähmaschine bin.
Meine 1. Minna, denn jedes wichtige Element in meinem Leben hat einen Namen, kam mit etwas Zubehör und einer ellenlangen Bedienungsanleitung. Ahnung hatte ich keine, aber die Motivation war groß und so fing ich im worldwideweb an zu forschen und fand tatsächlich Informationen zum Thema Nähen für Anfänger. Es gab zwar noch nicht Unmengen an Youtube-Videos, aber der Nähboom brach grade los und so wurden diese auch stetig mehr. Allerdings gefiel mir Julias Art die Dinge rund um ihre Projekte anhand von Bildern zu erklären so gut, dass ich immer wieder bei ihr hängen blieb.
Wenn ich jetzt so durch die Nähgruppen z.B. auf Facebook stöbere, fällt mir auf, dass ich eigentlich mit untypischen Projekten angefangen habe zu Nähen. Vorallem, weil ich mich erst ca. ein Jahr nach dem “Start” an Jersey heran getraut habe. Ich hatte schlichtweg Angst vor dieser Art Stoff. Heute muss ich darüber schmunzeln, aber damals habe ich dem Tollsten auf Fragen wie: “Kannst du mir mal so ein ganz einfaches T-Shirt nähen?” immer geantwortet: “Nee, soweit bin ich noch nicht!” …Unverständnis traf mich dann hart, aber ich nähte lieber kleine Kosmetiktäschchen mit Reißverschluss oder Lagenröckchen für die Zwillingsmäuse.
Natürlich waren auch etliche Kissenhüllen dabei und zu Weihnachten bekamen sämtliche Omas, Uromas und Tanten Einkaufsbeutel nach dem Schnittmuster STOFFBEUTEL ANNELIESE vom Kreativlabor Berlin. Darauf folgten etliche Handyhüllen nach dem Schnitt HANDYHÜLLE AGNETA und so zog es sich, bis ich auf den LOOP MARLENE stieß. Der brachte die Wendung. Denn mittlerweile war ich schon richtig kribbelig auf Neuigkeiten von Julia und total gespannt, was ich wohl als nächstes würde ausprobieren können.
Marlene gab den Startschuss für Jersey und Sweat Stoffe und ich sage euch, ich war total verblüfft. Diese Art Stoffe zu vernähen war gar kein Hexenwerk. Ganz im Gegenteil, es machte mir richtig Spaß und das Verhältnis von Webware zu Maschenware in meinem Stoffregal glich sich allmählich aus.
Nun gab es nicht mehr nur Taschen und Hüllen für Kissen und Handys, nein es wechselten sich auch Babylätzchen mit Marleneloop und dem wunderschönen HAARBAND von Julia ab. Heute darf ich mich selbst als Blogbetreiberin auf facebook und bei Blogger bezeichnen und was mich mit am aller meisten freut, ich darf die liebe Julia in ihrem Probenähteam unterstützen. Darauf bin mächtig stolz!
In den letzten 5 Jahren ist wirklich viel in meinem Nähkosmos passiert. Denn seither ist nicht nur das Kreativlabor Berlin mächtig gewachsen und in meinen Augen noch schöner geworden, sondern auch ich habe so unglaublich viel dazugelernt. Damit hatte ich wahrlich nicht gerechnet. Es sind neue Angstgegner dazugekommen und viele sind auch schon besiegt, andere werden es mit Sicherheit noch.
Der aktuellste war Kunstleder und das war auch mein bisher letztes Projekt, welches ich nach einem Schnitt vom Kreativlabor Berlin in Kooperation mit der lieben Frau Fadenschein testen durfte. KLEIN-SMILLA, eine feine Ausgehtasche, die mir die Angst vor Kunstleder genommen und schon unglaublich viele Komplimente eingebracht hat. Man muss sich also einfach nur trauen und mit etwas Geduld und Spucke können die eigenen Nähträume wahr werden!
Los traut euch!
Eure Jesse alias Jesse Sews
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Schön so eine Geschichte zu lesen, ich war ein Jahr später dran und kann vieles super nachvollziehen. Deine Werke sind wirklich wunderschön und so harmonisch! LG Ingrid