Ich begrüße euch zum zweiten Teil unseres großen Brautkleid-Sew-Alongs! In der vergangenen Woche haben wir bereits den Stoff zugeschnitten und angefangen, das Oberteil des Kleides zu nähen. Heute finalisieren wir das Kleid! Für alle neuen Leser: Das Schnittmuster zum Kleid findet ihr hier: “Kleid & Shirt Masha“. Zur “Masha” gibt es jetzt auch ein ausführliches Nähvideo! Ihr findet es etwas weiter unten auf dieser Seite.
Hier seht ihr eine Übersicht der einzelnen Sew-Along Stationen:
- Woche 1 (ab 27.04.): Vorbereitung, Stoffzuschnitt und Nähanleitung Teil 1
- Woche 2 (ab 04.05.) – heute: Nähanleitung Teil 2
Nähvideo zu Kleid & Shirt “Masha”
Im Video seht ihr die Nähvariante für das T-Shirt – das Kleid wird aber prinzipiell genauso genäht! Für die Kleidvariante würdet ihr unten einfach noch das Rockteil und optionale Taillenband annähen, der Rest ist gleich. Das Video wurde von einfach nähen gedreht. Herzlichen Dank für die ganz wundervolle und detaillierte Umsetzung! Viele weitere tolle Nähvideos von der lieben Anna von “einfach nähen” findet ihr auf ihrem Youtube-Kanal.
Nähanleitung Brautkleid “Masha” Teil 2
Das “Rückenteil oben” aus Spitze legst du nun links auf rechts auf das Schnittteil aus Jersey und fixiere die Schulternähte mit Wonder Clips. Anschließend legst du das “Vorderteil oben” rechts auf rechts auf das Rückenteil und fixierst beide Teile an den Schultern mit Wonder Clips oder Stecknadeln.
Steppe beide Schulternähte dann mit 0,7cm Nahtzugabe ab (Overlocktich, Zickzackstich oder Stretchstich).
Nun kräuseln wir die Ärmel ein und setzen sie am Kleid-Oberteil an. Stelle an deiner Nähmaschine die längstmögliche Stichlänge ein. Die drei mittleren Knipse (an der Schulterrundung) auf dem Schnittmuster für den Ärmel markierst du mit einem 2-3mm Einschnitt oder Nadeln.
Dann steppst du mit 0,3mm Nahtzugabe von der linken äußeren Nadel / Knipsmarkierung über die Mitte zur rechten äußeren Nadel – die Fäden an Anfang und Ende der Naht werden hierbei nicht vernäht sondern offen hängen gelassen.
Zu beiden Seiten hängen nun Ober- und Unterfaden je 10cm heraus, in der Mitte der Schulterrrundung befindet sich der mittlere Knips / Nadelmarkierung. Verknote dann auf einer Seite der Naht Ober- und Unterfaden miteinander. Hier im Beispiel habe ich den linken Faden verknotet.
Ziehe dann am Unter- oder Oberfaden auf der anderen Seite (also nur an einem von beiden lose hängenden Fäden), so dass der Ärmel sich langsam einkräuselt. Verteile die Falten gleichmäßig auf die gesamte Kräuselnaht. Nun misst du mit einem Lineal oder Maßband die korrekte Länge der Kräuselung nach, damit der Ärmel dann perfekt in die Ärmelrundung am Kleid-Oberteil passt. Von mittleren Knips auf der Kräuselnaht bis jeweils zur linken oder rechten Begrenzung der Kräuselnaht sind es jeweils 5cm.
Wenn die Länge deiner Kräuselung stimmt, verknotest du auch den Faden auf der anderen Seite der Naht. Ebenso kräuselst du auch den zweiten Ärmel ein.
Stecke dann die beiden Ärmel am Kleid-Oberteil in den Armrundungen fest. Dabei treffen die Knipse an den Ärmeln auf die Knipse am Kleid-Oberteil.
Dann steppst du sie mit 0,7cm Nahtzugabe am Kleid-Vorderteil fest (Zickzackstich, Overlockstich oder Stretchstich). Wenn du nur mit dem Stretchstich genäht hast, solltest du die Naht im Anschluss noch versäubern.
Jetzt nähst du das Hals-Bindeband zusammen und steppst es am Halsausschnitt fest. Lege zunächst beide Zuschnitte für das Halseinfassband rechts auf rechts übereinander – und zwar an der kurzen Kante, die auf dem Schnittmuster mit “Hintere Mitte Naht” gekennzeichnet ist. Dies ist wichtig, damit die Knipse / Passmarken nachher richtig herum sind. Fixiere beide Stofflagen an der “Hinteren Mitte Naht” mit einem Wonder Clip oder einer Nadel. Steppe diese kurze Kante dann mit dem Geradstich und 0,7cm Nahtzugabe zusammen.
Bügele dann die Nahtzugaben auseinander. Falte das Band längs mittig links auf links zusammen und bügele den Mittelfalz entlang des gesamten Bindebandes.
Anschließend bügelst du noch beide langen Seitenkanten 0,7cm zur linken Stoffseite um.
Lege das Band – beginnend bei der hinteren Mitte – rechts auf rechts am Halsausschnitt an. Dabei sollten alle Knipse am Bindeband auf die Knipse am Halsausschnitt treffen.
An den Knopfleisten schließt das Bindeband bündig mit den überstehenden 0,7cm der Passe ab, d.h. das Bindeband ragt 0,7cm über die Knopfleiste hinaus.
Steppe dann das Bindeband mit 0,7cm Nahtzugabe – hier eignet sich auch der Geradstich – am Halsausschnitt fest. Die Naht geht dabei von der linken Passe am Vorderteil bis zur rechten Passe.
Das Hals-Bindeband wird bis zum 0,7cm-Überhang an der Passe festgesteppt und steht dann an den Knopfleisten 0,7cm über.
Klappe dann das Bindeband links auf links zusammen, so dass die umgebügelten Nahtzugaben genau aufeinandertreffen. Stecke das Bindeband über die gesamte Länge mit Wonder Clips und/oder Stecknadeln fest.
An den Enden des Bindebandes klappst du die vordere kurze Kante 0,7cm zur linken Stoffseite um…
… und faltest dann die langen Seitenkanten (gebügelte Nahtzugaben) wieder 0,7cm um. Dann faltest du das Bindeband mittig links auf links zusammen.
So sieht dann das gesamte gestecke Bindeband aus:
Beginne nun an einem Ende des Bindebandes mit dem Absteppen. Dabei steppst du knappkantig – also mit 2-3mm Nahtzugabe – am offenen Rand des Bindebandes entlang. Du steppst von einem offenen Ende des Bindebandes, über den Halsausschnitt, bis zum anderen offenen Ende. Dabei kannst du das Kleid-Oberteil immer wieder leicht anheben und überprüfen, ob die umgebügelten Nahtzugaben genau übereinanderliegen. Achte darauf, dass du die Knopfleisten nicht mit annähst!
Hier siehst du das fertig angenähte Bindeband:
Wende das Kleid-Vorderteil auf die linke Seite. Lege dann die Ärmelnähte, sowie die seitlichen Knipse am Oberteil genau aufeinander…
… und fixiere die Seitennähte mit Nadeln oder Wonder Clips.
Steppe anschließend die Seitennähte beginnend bei den Ärmeln mit 0,7cm Nahtzugabe ab (Zickzackstich, Overlockstich oder Stretchstich).
Wenn du nur mit dem Stretchstich genäht hast, solltest du die Naht um Anschluss noch versäubern. Wende das gesamte Oberteil auf rechts.
Nimm dir nun die Ärmelbündchen / Einfassbänder zur Hand. Klappe jedes Bündchen mittig rechts auf rechts zusammen und stecke die beiden kurzen offenen Kanten mit einem Wonder Clip oder einer Stecknadel zusammen. Steppe dann die offene kurze Kante bei 0,7cm Nahtzugabe mit einem Geradstich oder Stretchstich ab.
Klappe dann die Nahtzugaben auf der Rückseite auseinander und klappe das Bündchen links auf links zusammen, so dass die Nahtzugaben genau übereinander liegen. Stecke den Bündchenring dann ringsherum mit Nadeln oder Wonder Clips zusammen.
Lege dann den Bündchenring mit der Naht zur Ärmelnaht zeigend an. Die offenen Kanten zeigen dabei nach außen und liegen am offenen Ärmelsaum an. Stecke den Bündchenring ringsherum fest. Wenn du ihn kleiner zugeschnitten hast als den Ärmelausschnitt musst du dabei das Bündchen leicht dehnen.
Steppe das Ärmelbündchen dann an den Ärmelsaum an (Zickzackstich, Overlockstich oder Stretchstich). Wenn du nur mit dem Stretchstich genäht hast, solltest du die Naht um Anschluss noch versäubern.
Im Anschluss kannst du die Nahtzugaben zum Ärmel hin umklappen und knappkantig mit dem Stretchstich feststeppen.
Wenn du zweilagig nähst, lege nun die jeweils passenden Schnitteile von Rockteil vorn und Rockteil hinten links auf rechts übereinander und fixiere die Seitennähte mit einigen Wonder Clips.
Nimm dir nun das vordere Rockteil zur Hand. In der Mitte befinden sich zwei Knipse (auf dem Schnittmuster mit X gekennzeichnet). Zwischen beiden Knipsen findest du auf dem Schnittmuster die Markierung O. Hier steckst du pro Seite jeweils eine Nadel als Markierung ein. Beim aufgeklappten Rockteil hast du nun also folgende Markierungen:
Knips X, Markierung O, Markierung O, Knips X
Lege nun jeweils einen Knips X auf die entsprechende Markierung O, also z.b. den rechten Knips X auf die rechte Markierung O. Dadurch ergibt sich eine Falte, die du mit einem Wonder Clip oder einer Nadel fixierst. Der Knips X liegt dann genau dort, wo die Falte auf der Rückseite des Stoffs endet.
Ebenso legst du dann auch den linken Knips X auf die linke Markierung O – dabei treffen vorn beide Faltkanten zusammen. Fixiere auch die zweite Falte mit einem Wonder Clip oder einer Stecknadel.
Steppe nun knappkantig über beide Falten, um sie zu fixieren.
Lege anschließend das Rock-Rückteil rechts auf rechts auf das Rock-Vorderteil (mit eingelegter Falte). Dabei treffen die Knipse am Rock-Rückteil genau auf die Falten am Rock-Vorderteil. Stecke beide Stofflagen an den Seitennähten mit Wonder Clips oder Nadeln zusammen. Oberer und unterer Bund bleiben dabei offen.
Steppe die beiden Rockteile an den Seiten mit 0,7cm Nahtzugabe zusammen (Zickzackstich, Overlockstich oder Stretchstich). Wenn du nur mit dem Stretchstich genäht hast, solltest du die Naht um Anschluss noch versäubern.
Nun müssen wir nur noch den Rockteil an das Oberteil nähen. Wenn du zweilagig nähst, fixiere nun beide Stofflagen an Rockteil und Oberteil mit Wonder Clips. Lege dafür Oberteil und Rockteil so vor dich hin, wie das Kleid später zusammengenäht aussehen soll.
Am Oberteil findest du am unteren Saum zwei Knipsmarkierungen. Diese müssen genau auf die eingelegte Falte am Rockteil treffen.
Lege das Oberteil dann rechts auf rechts auf das Rockteil, so dass die Knipse aufeinandertreffen und stecke beide Kanten ringsherum mit Wonder Clips oder Stecknadeln zusammen. Achte darauf, dass die Seitennähte von Oberteil und Rockteil genau aufeinandertreffen.
Wenn es nicht mehr weiter zu stecken geht, schiebe das Oberteil komplett in das Rockteil hinein. Stecke noch weitere Nadeln oder Wonder Clips, bis der gesamte Rand festgesteckt ist.
Hinweis: Bei sehr dünnen Jerseystoffen empfiehlt es sich, ein schmales Gummiband, etwas kürzer zugeschnitten als der gesamte obere Rockbund, beim Nähen mit einzufassen
Steppe nun Kleid-Oberteil und Rockteil mit 0,7cm Nahtzugabe zusammen (Zickzackstich, Overlockstich oder Stretch- stich). Wenn du nur mit dem Stretchstich genäht hast, solltest du die Naht um Anschluss noch versäubern.
Das zusammengenähte Kleid sieht nun so aus (linke Stoffseite).
Wende das Kleid auf rechts. Nun versäuberst du den gesamten unteren Saum mit einem Overlock- oder Zickzackstich. Wenn du zweilagig nähst, kannst du dabei entweder beide Stofflagen einzeln versäubern oder Spitze und Jersey jeweils zusammennähen.
Wenn du magst, kannst du den Saum anschließend noch 2cm nach innen umklappen, feststecken und bei 1,5cm Nahtzugabe feststeppen.
Für das Anfertigen von Knopflöchern schau bitte in der Anleitung für deine Nähmaschine nach und teste den Vorgang an einem Übungsstück. Setze den Knopflochfuß in deine Nähmaschine ein und nimm die Einstellungen für Stichlänge etc. für Knopflöcher entsprechend der Anleitung deiner Maschine vor.
Lege dann die Knöpfe in der gewünschten Position auf die Knopfleiste und markiere mit Nadeln die Position für die Knopflöcher. Je nachdem, wie groß deine Knöpfe sind und welchen Abstand du wünschst, kannst du zwei bis fünf Knopflöcher anbringen. Achte darauf, dass die Knopflöcher auf der oben liegenden Knopfleiste angebracht werden.
Markiere dann mit einem Kreidestift oder Trickmarker die Positionen für die Knopflöcher.
Bringe anschließend die Knopflöcher die in der Anleitung zu deiner Nähmaschine beschrieben an.
Stecke dann am oberen Rand der Knopflöcher eine Nadel als “Bremse” ein. Mit dem Nahtauftrenner stichst du dann in der Mitte zwischen den Knopflochnähten, am unteren Rand beginnend, ein und schneidest das Knopfloch nach oben hin vorsichtig auf bis du zur Nadelbremse gelangst. Die Knopflöcher sind nun fertig. Markiere dir mir Nadeln die Positon für die Knöpfe und nähe diese von Hand oder mit der Nähmaschine an.
Fertig ist dein Brautkleid!
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