Ich liebe die Kreativität meiner Probenäherinnen! Sie kommen immer wieder auf spannende neue Ideen zur Abwandlung meiner Schnittmuster. Jessica vom Blog Kreativ im Pott hat das Kleid “Noa” mit einem Rückenschlitz versehen und kurze Tulpenärmel angenäht. Im heutigen Gastbeitrag zeigt sie euch, wie das geht. Viel Spaß beim Nacharbeiten!
Schlitzöffnung am Rückenteil
Das Kleid “Noa” ist für dehnbare Stoffe wie Jersey, Strick oder dehnbaren Sweat konzipiert. Allerdings habe ich einen wundervollen weißen Baumwollstoff mit Spitze gesehen, der mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Ich hatte sofort ein Bild des Kleides vor Augen, als ich Julias Aufruf zum Designnähen der “Noa” las.
Weil Baumwolle aber mal so gar nicht dehnbar ist, habe ich einen Schlitz mittig im Nackenbereich zusätzlich eingenäht. Wie das funktioniert erkläre ich euch im heutigen Tutorial.
Zunächst markiere die Mitte des Rückenteils. Die Länge des Schlitzes hängt von der Dehnbarkeit des Stoffes und der Breite deiner Schultern ab. Bevor der Schlitz ins Kleid kommt, benötigst du Vlies H 250 und ein Stoffrechteck von gleicher Größe. Die Größe bemisst sich wie folgt: ist der Schlitz 8cm lang, beträgt die Größe des Rechtecks 4 x 10 cm. Bügele das Vlies auf die linke Seite des Stoffrechtecks. Zeichne mit einem Stift die zukünftige Länge des Schlitzes auf der Vliesseite ein.
Nun zeichnest du mit 0,5 cm Abstand zum Schlitz, rund um diesen herum, ein Rechteck ein.
Lege nun das Stoff-Vlies-Rechteck rechts auf rechts mittig auf dein Rückenteil. Der Schlitz befindet sich auf Höhe der zuvor markierten Mitte des Rückenteils. Steppe mit einem geraden Stich entlang der gestrichelten Linie.
Schneide mit der Stoffschere entlang der rot eingezeichneten Markierung.
Klappe das komplette Rechteck nach innen und steppe dieses knappkantig ab. Zum verschließen des Schlitzes habe ich einen kleinen Knopf auf die Innenseite genäht. Gegenüber einen kleine Schlaufe.
Zu guter Letzt wird der Kragen versäumt.
Nähanleitung: Kurze Tulpenärmel
Für die Kurzarmvariante habe ich das Schnittmuster der Langarmversion zu Hilfe genommen, damit der Armausschnitt exakt eingehalten werden kann.
Mit Bleistift habe ich zunächst einmal die zwei Teile meines späteren Flügelärmels eingezeichnet. Beide Teile werden nun auf ein transparentes Papier übertragen, inklusive des Knips (gelb eingekreist), der die Position des Ärmels markiert. Schneide jedes der beiden Flügelarmteile 2x seitengleich aus! Ich habe beim Zuschnitt noch 1 cm Nahtzugabe (lila) gegeben.
Nun wird die Rundung aller vier Teile mit der Overlock bzw. mit einem Overlockstich abgesteppt. Ich habe auf die umsäumten Ärmel eine Spitzenborte mit einem geraden Stich aufgenäht. Alternativ kannst du den Saum nach innen legen und umnähen oder auf das Saumversäubern verzichten und deine Flügelteile mit einem Schrägband versehen.
Lege nun die Flügelteile übereinander. Achte darauf, dass du sie seitengleich nebeneinander liegen hast. So kannst du vermeiden, dass du die Ärmel versehentlich falsch herum an dein Oberteil nähst.
Bevor die beiden Teile an das Oberteil genäht werden, habe ich diese zunächst mit einem geraden Stich miteinander verbunden. So ist gewährleistet, dass die Flügelteile beim Annähen an das Oberteil verrutschen.
Nähe nun laut Nähanleitung weiter und lege deine kurzen Ärmel wie in der Beschreibung der Langarmvariante entsprechend der Markierungen (Knips auf Knips) auf das Oberteil und fixiere diese mit Nadeln oder Wonderclips.
Ich hoffe dir hat die Anleitung geholfen. Über ein kleines Feedback, Ideen oder Änderungswünsche würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße aus dem Pott,
Glückauf Jessica von Kreativ im Pott